Toni, der Sohn von Marion Olsen, besucht seit dem Kita-Jahr 2023/24 die Krippe im Lütenhof. Sie erzählt uns Anfang September 2023 von dem Verlauf der Eingewöhnung:
Seit knapp über drei Wochen sind wir jetzt im Lütenhof. Vorher gab es auch drei Nachmittage, an denen man die Einrichtung kennenlernen konnte, mit den Erzieherinnen sprechen und mit den Kindern umgucken, damit sie nicht komplett ins kalte Wasser geworfen werden. Am Anfang der Eingewöhnung war es dann so, dass ich eine Woche mit Toni in der Gruppe war und auch nicht rausgegangen bin. Wir haben erstmal den Morgenkreis mitgemacht. Da waren wir ein, zwei Stunden hier. Am nächsten Tag gab es dann schon Frühstück, dann irgendwann ging es bis zum Mittagessen. Und ich war einen Nachmittag hier, um zu sehen, wie es dann abläuft. Das war die Zeit, wenn die Kinder wieder aufstehen vom Mittagsschlaf. Ich habe also tatsächlich einmal alles mitgemacht, was die Kinder hier auch erleben: Ich war mit draußen, ich war mit beim Musikmachen, wir sind spazieren gewesen. Dann bin ich mal kurz rausgegangen. Wenn überhaupt eine halbe Stunde. Die Erzieherinnen kümmern sich um das Kind und schauen, wie es läuft. Dann kommt man wieder, holt sein Kind aus der Gruppe ab, nimmt den Rucksack mit und verabschiedet sich.
Ich bin begeistert davon, bei den anderen Kindern zu sehen, wie gut es in der Einrichtung funktioniert. Anderthalbjährige, die mit ihrem Tellerchen zum Buffet laufen und sich was zu essen holen, setzen sich an den Tisch und essen in Ruhe. Keiner hat riesigen Quatsch gemacht. Dass sie das so hinbekommen, ist wirklich eine enorme Leistung von den Erzieherinnen. Ich hatte aber erstmal Bauchschmerzen, weil ich dachte „Toni kann noch nicht richtig selbstständig essen, wie soll das denn funktionieren.“ Ich habe es angesprochen und mir wurde gesagt „Du kannst gemeinsam mit ihm ausprobieren, wie das geht. Du setzt dich auf einen Stuhl mit ihm, rollst zum Buffet, ihr holt euch zusammen etwas zu essen. Wenn du nicht da bist und die anderen machen das alle so, wird er das ganz schnell auch machen.“ Man muss eigene Sorgen einfach offen ansprechen. Ein anderes Beispiel: Steckdosen. Von zu Hause kennt man natürlich diese Sicherungen, aber die gibt es in der Kita nicht. Ich hab dann gesagt: „Ist das nicht megagefährlich?“ Aber mir wurde gesagt, dass es natürlich gesicherte Steckdosen sind, die nur anders aussehen als zu Hause. Und ich dachte: „Ok, eine Sorge weniger.“ Aber hätte ich es nicht angesprochen, hätte ich vielleicht immer Bauchschmerzen gehabt und mein Kind mit einem unguten Gefühl abgegeben. So vertraue ich darauf, dass die Erzieherinnen wissen, wovon sie reden.
Es ist von Anfang an so gewesen, dass ich von den Erzieherinnen immer wieder Feedback bekommen habe, wie es läuft. Auch an den Tagen, an denen ich noch mit vor Ort war, wurde mir gesagt, wie die Erzieherinnen Tonis Verhalten sehen. Das war tatsächlich hilfreich, weil ich selbst das Gefühl hatte, er klammert nur an mir. Da wurde mir von vornherein gesagt „Nee, guck mal, er spielt doch auch alleine, er spielt mit uns. Er guckt dich nicht die ganze Zeit an und sucht dich.“ Und jetzt, wo ich auch mal länger weg bin, ist Kommunikation auch extrem wichtig. Gestern zum Beispiel war tatsächlich der Plan, dass ich ihn um zehn abhole. Doch dann kam eine Nachricht „Läuft super, komm einfach erst um 11 Uhr. Wenn es nicht gut läuft, melden wir uns zwischendurch.“ Man bekommt auch jedes Mal, wenn man die Kleinen wieder entgegennimmt – sei es nach einer halben Stunde oder nach drei Stunden – sofort Feedback von der Bezugserzieherin, wie es gelaufen ist. Wie hat sich das Kind verhalten, hat es groß geweint, hat es gut gefrühstückt?
Aber ich muss auch damit leben, dass ich gar nicht alles erfahren kann, was Toni hier am Tag gemacht hat. Gestern zum Beispiel haben die Erzieherinnen erzählt, dass er beim Morgenkreis alleine auf seinem Platz gesessen und angefangen hat, mitzuklatschen, als sie gesungen haben. Das hat er nicht gemacht, als ich noch dabei war. Dass ich nicht mehr alles mitbekomme, ist tatsächlich etwas, was mir gerade ein bisschen schwerer fällt. Am liebsten würde ich mich dann doch mal ans Fenster stellen und gucken, wie er das macht, einmal Mäuschen spielen.
Aber es ist doch so: Wir als Eltern haben so viele Dinge, um die wir uns kümmern müssen. Es sollte eine Erleichterung für uns sein, dass die Kinder in die Einrichtung gehen. Ohne Vertrauen geht es einfach nicht.
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